Kommunikation hat durchaus so ihre Tücken. Zum Beispiel muss man sich, bevor man etwas sagt oder schreibt, überlegen, was man sagt oder schreibt! Menschen, die sich davon überfordert fühlen, können nun aufatmen. Und zwar dank der Smartphone-App Yo. Diese hat nur eine einzige Funktion: Man kann Leuten die Nachricht „Yo“ schicken.
Die zwei Buchstaben können dabei so ziemlich alles bedeuten, der Kontext bestimmt die Information. Man versteht was gemeint ist, je nachdem von wem und wann man das „Yo“ bekommt, so lautet zumindest die Idee dahinter. Will uns der Erfinder mit dem ausgedacht klingenden Namen Or Arbel damit trollen oder meint er das wirklich ernst? Schwierig zu sagen, aber immerhin hat er für die in acht Stunden programmierte App bereits 1,2 Millionen Dollar von Investoren gesammelt.
Nachdem Yo daraufhin im Juni 2014 ziemlich viel Aufmerksamkeit in der Internetszene gewidmet wurde, ist ein raketenhafter Aufstieg allerdings ausgeblieben. Inzwischen haben sich zwar angeblich über zwei Millionen Menschen Yo auf ihr Smartphone geladen, aber nur ein verschwindend geringer Teil davon dürfte etwas anderes damit tun als seine Mitmenschen zu nerven. Auch ich war nach einem kurzen Test eher enttäuscht. Vor allem weil der Benutzernamen „Yonas“ bereits vergeben ist.
Doch auch wenn Yo die zwischenmenschliche Kommunikation nicht revolutionieren wird, immerhin sagt die App etwas über den aktuellen Stand der Internetwirtschaft aus: Jede noch so bescheuerte Idee kann heutzutage so viel Geld wert sein wie ein Lottogewinn. Es ist ein bisschen wie mit moderner Kunst. Man steht davor und denkt sich: „Das kann ich auch!“ Der Unterschied liegt allerdings zwischen Können und Machen.
Deswegen werde ich jetzt eine noch minimalistischere App programmieren, die auf jede Entscheidungsfrage eine Antwort hat. Der Projektname: No.