Katzen

Wer jemals Zeit im Spiegel Online-Forum verbracht oder Kommentare unter Youtube-Videos gelesen hat, wird festgestellt haben, was für eine fürchterliche Spezies der Mensch sein kann. Schon aus dem Alltag kennt man das Phänomen, dass dumme Leute meist lauter sind als schlaue, und im Netz wird ihr Geplärre megafonartig verstärkt. Da kann man schnell zum Misanthropen werden. Kein Wunder also, dass sich viele Leute im Internet lieber den Tieren widmen.

Neben Pornographie sind Tierbilder und -videos ein entscheidender Stützpfeiler des Internets. Ganz vorne liegen dabei die Katzen – „Cat Content“ zieht immer, egal ob die Viecher gerade niedlich, lustig, seltsam oder mürrisch aussehen. Mit Limette auf dem Kopf, mit Hitler-artigem Fellmuster, Keyboard spielend, durchs Weltall fliegend, um Cheesebuger bettelnd, im Haifischkostüm auf einem Saugroboter durch die Wohnung cruisend, auf zwei Beinen stehend oder einfach nur lässig herumliegend: Katzen strahlen in nahezu jeder Situation Coolness aus und sind verdammt fotogen.

Wie allgegenwärtig Katzen im Internet sind, zeigt außerdem folgender wissenschaftlicher Durchbruch: Forscher von Google haben tausend Computer zu einem neuronalen Netzwerk zusammengeschlossen, um diese mit 10 Millionen Einzelbildern aus zufällig ausgewählten Youtube-Videos zu füttern. Und was haben die Computer gemacht? Dasselbe, was auch Menschen so gerne tun: Katzenbilder angeschaut! Das simulierte Gehirn lernte selbstständig, was eine Katze ist, und konnte die felligen Vierbeiner auf den Bildern fast so gut erkennen wie menschliche Gesichter. Damit wäre auch geklärt, wie man einen Aufstand der Maschinen á la Terminator niederschlagen kann – man lenkt sie einfach ab mit drolligen Katzenfotos.

Und was wir Menschen sonst noch von den Katzen im Internet lernen können: Öfter mal die Fresse halten und einfach süß gucken!

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